Zwei Naturdenkmäler im Wald: Die Riesenfichte und die Bildbuche

von Leo Rollenitz

 

Die Riesenfichte im „Brünndlgraben“ / Fuchsberg

Dieser „Superbaum“ überragt den Wald am Ursprung des Totzenbaches. Vor etwa 25 Jahren haben wir schon einmal Messungen durchgeführt und eine Bohrung hat ergeben, dass – wider Erwarten – der Stamm noch recht gesund war – das Holz ist durchgehend fest und an Hand der Jahresringe kamen wir auf ein Alter von ca. 150 Jahren. Das Polaroid Schwarz-Weiss Bild stammt von damals. Durch die geschützte Lage in einer Senke, direkt am Lauf des Baches konnte sich dieser Baum so prächtig entwicklen. Trotz des hohen Holzwertes hatte der Waldbesitzer über all die Jahrzehnte anscheinend so viel Ehrfurcht vor diesem Naturdenkmal, dass es uns bis heute erhalten geblieben ist.

Abmessungen
Umfang in Stockhöhe 5,43m
Umfang in 1 m Höhe 4,28m
Umfang in 2 m Höhe 3,80m
Triangulierte Höhe 45,7m

Die aktuellsten Messungen wurden am 20. Mai 2004 durchgeführt. Es ist auf Grund des Geländes um den Baum nicht ganz einfach, einen Platz zu finden, wo man in einiger Entfernung den Fuß und den Wipfel zugleich sehen kann, daher ist die triangulierte Höhenmessung ein wenig unsicher. Das Resultat der Höhenberechnung sollte aber innerhalb einer Genauigkeit von ca. 1 m liegen.

Wenn man nun annimmt, dass der Stammdurchmesser in Wipfelhöhe noch 20 cm betragen wird, so kommt man immerhin auf eine Holzmenge von ca. 18 Festmetern! Bei einem angenommenen spez. Gewicht von 0,8 kg/dm3 sind das 14,5 Tonnen Holz und damit etwa 105.000 MJ oder 28 MWh an gespeicherter Energie! Zum Vergleich: Die Heizung meines Wohnhauses kostet mich pro Jahr ca. 100.000 MJ, also würde dieser Baum gerade für ein Jahr reichen! Dabei bin ich von nur 1,9 kWh/kg für frisches Holz ausgegengen. Getrocknet kommt Holz auf 4,3 kWh/kg – allerdings ist dann das Gewicht natürlich auch geringer. Interessanterweise gilt dieser Wert für jede Sorte von Holz – wenn man es pro kg nimmt, hat also weiches und hartes Holz den selben Brennwert! Von der Feuchte ist der jeweilige Brennwert allerdings aber sehr stark abhängig und so kommen nur Pellets und Holzbriketts auf einen Rekordwert von 4,9 kWh/kg – ein Holzbrikett von 2kg hat also fast 10 Kilowattstunden (Sonnen) Energie gespeichert! Bei entsprechend abgasoptimierten Öfen ist diese Energieform ausgesprochen umweltfreundlich, das bei der Verbrennung zwangsläufig entstehende Kohlendioxyd wird bei diesem nachwachsenden Rohstoff beim Wachstum „recycled“ – und trägt somit nicht zum Treibhauseffekt bei.

Die Bildbuche im Haspelwald

Am 1. September 2013 durften wir uns freuen – wir haben eine neue Bildbuche bekommen!

Exakt an der Gemeindegrenze, wenn man von Thalheim / Winkling oder Murstetten bzw. Wiesen kommend die Straße Richtung Senning die Anhöhe hinauffährt, kommt man nach der rechts gelegenen, ehemaligen Jausenstation durch einen sehr schönen Buchenwald. Genau beim Verlassen dieses Waldes macht die Straße eine scharfe Linkskurve – und an dieser Stelle stand rechts eine mächtige Buche, wo nach dem 2. Weltkrieg eine Frau aus Dankbarkeit ein Marienbild befestigt hatte. 1992 renovierte der damalige Schmiedemeister Franz Maleschek aus Doppel dieses Bild aus Dankbarkeit, er war als einer der letzten Überlebenden der Kriegshölle in Stalingrad entkommen. Leider mußte dann 1999 dieser Baum aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Bemühungen, dort einen neuen pflanzen zu dürfen scheiterten jahrelang mit der behördlichen Begründung der „Verkehrssicherheit“.

Der Grundbesitzer aus Gunnersdorf, Umweltgemeinderat der Gemeinde Weissenkirchen, hatte nun doch Erfolg und beide Nachbargemeinden bemühten sich hier wieder einen Gedenkplatz zu schaffen. Nachdem der junge Baum noch kein Bild tragen kann, wurde auch ein Wegkreuz erreichtet und bei dieser Gelegenheit auch die umliegenden Wanderwege neu markiert und ein Jausenplatzerl eingerichtet. Damit wird dieser Ort sicherlich wieder ein Kreuzungspunkt für ein neu zu schaffendes Wanderwegenetz werden.