Die alte Schmiede von Totzenbach ist bei Veranstaltungen noch immer in Betrieb.

Dorfmuseum „Alte Schmiede“

von Leo Rollenitz

Seit wenigen Jahren hat sich in Totzenbach ein kleines Dorfmuseum mit Schmiede etabliert, welches auch jeweils am 1. Mai und zu manchmal auch Herbstbeginn mit einem „Schmittenfestl“ zum fixen Bestandteil der Dorfereignisse beiträgt.

Im Zuge eines großen Dorffestes 1986 kamen einige Schätze hervor – auch das Publikumsinteresse an den den Handwerksvorführungen und der Dorfgreißlerei war überraschend hoch. So entstand die Idee, eines der alten Dorfhäuser eventuell für ständige Sammlungen zu adaptieren. Die Greißlerei, mit der besten zentralen Lage war aber leider nicht zu haben, das gleich in der Nähe liegende Zeidlerhaus zu klein und auch im Privatbesitz mit Renovierungsabsicht.

So kam wieder einmal der Zufall zum Zug und als Totzenbach 1996 Wasserleitung und Kanal bekam, hieß es, daß das alte „Danglhaus“, ehemalige Schmiede, aus Erhaltungskostengründen abgerissen werden sollte. Die junge Familie Dangl hatte schon lange hinten im Garten eine neues Haus errichtet. Nun wurden wir aufmerksam, daß ein Abriß gerade in der Dorfeinfahrt („Herrengasse“ im Volksmund – geprägt von den dortigen Bewohnern) eine Lücke im Ortsbild schaffen würde, besagtes Objekt ist mit dem Torbogen und niedrigen Dach ein typisches altes Dorfhaus. Eine Besichtigung des Hauses zeigte dann, daß da die Schmiede noch ziemlich unversehrt bestand, die Esse war freilich schon eingefallen und das Dach darüber notdürftig repariert worden. Am meisten staunten aber alle Beteiligten, daß die alte schwarze Küche noch vollständig erhalten war! 

Die Stube in der alten Schmiede ist mit alten Einrichtungsgegenständen aus dem Dorf möbliert.

An diesen Tatsachen konnte man nicht vorübergehen und der damaligen Kulturreferentin im Gemeinderat und den Vereinsgremien ist zu verdanken, daß diese Objekt von der Gemeinde langfristig angemietet wurde und seither vom Verein instandgesetzt und auch für Veranstaltungen benützt wird. Allerdings bedurfte – und bedarf es auch heute noch einiger Anstrengungen und der weiblichen Beharrlichkeit der Initiatorin, um dieses Werke weiterzubringen und nicht einschlafen zu lassen. Inzwischen gab es aber schon kleine aber gemütlicher Veranstaltungen wie „Frühling in der Dorfschmiede“ und „Schmittenfestl“, wo selbstverständlich auch immer die vom Hobby-Schmied Franz Eichinger wiedererrichtete Esse in Betrieb ist und mitgebrachte Werkzeuge instand setzt und kleine Gebrauchsgegenstände wie zum Beispiel Kerzenleuchter anfertigt.

Die Alte Schmiede von Totzenbach

(Der Text im download stammt aus der alten Website des Vereins der Freunde Totzenbachs und wurde in den Jahren 2001-2015 verfasst/bearbeitet. Wir haben ihn als historisches Dokument aufgehoben. Neuere Informationen finden Sie gegebenenfalls auf dieser Seite.)